Herr Jäntges, Sie haben bereits eine längere Karriere in der Küchenbranche hinter sich. Viele Menschen aus der Küchenbranche kennen Sie? Andere – wie zum Beispiel Neu- und Quereinsteiger – noch nicht. Erzählen Sie ein wenig über sich? Mit wem haben es unsere Absolvent:innen zu tun? Wer sind Sie als Mensch? Worauf legen Sie Wert?
Jäntges: Ich habe den Anspruch, mich jeden Morgen mit gutem Gewissen im Spiegel betrachten zu können. Privat bin ich eher der ruhige und geduldige Typ. Ich lege Wert auf Ehrlichkeit und gewisse Umgangsformen. Meine Freunde und Bekannten kennen mich als zuverlässigen, aufmerksamen und uneigennützigen Menschen. Ich koche gerne und bin auch sonst kreativ unterwegs. Wer Wert auf solche Werte wie Achtsamkeit und Pünktlichkeit legt, ist bei mir genau richtig – vielleicht so ein bisschen alte Schule gemischt mit intellektueller Neugierde.
Wie alt sind Sie und welche Qualifikation bzw. vorherige Ausbildung haben Sie? Warum haben Sie sich dazu entschieden als Fachtrainer bei NOVAMEDIATRAIN im Online- oder E-Learning zu arbeiten? Was bringen Sie dafür mit?
Jäntges: Ich bin 57 Jahre jung und arbeite seit vielen Jahren auch personalverantwortlich als immer noch Mitplanender und Verkaufender im Küchenfachhandel. Warum ich bei NOVAMEDIATRAIN bin, hat damit zu tun, dass mir der Gedanke gefiel, mein Wissen und meine erworbenen Kenntnisse mit anderen teilen und weitergeben zu können – das rein online laufende Ausbildungsformat hat für mich Zukunft und es macht mir Freude, weil es mir die Möglichkeit gibt, mein umfangreiches Fachwissen weiterzugeben. Im Kollegenkreis und im Netzwerk habe ich mit erfahrenen und praxisnahen Menschen zu tun, was mich persönlich immer sehr motiviert.
Was gefällt Ihnen an der Branche? Was hat Sie bewogen, bei NOVAMEDIATRAIN einzusteigen? Was motiviert Sie, wie viele andere auch, in der Küchenbranche zu arbeiten?
Jäntges: Ich habe lange überlegt, welche Branche mir nach einer erzwungenen beruflichen Neuorientierung liegen könnte. Meine Wurzeln als gelernter Werkzeugmacher mit einer Affinität zu detailliertem Arbeiten und planerischen Umsetzungen durch CAD Systeme haben mich in dieser Situation auf die Küchenbranche aufmerksam gemacht. Damals, wie auch heute noch, sehe ich den Küchenmarkt als fachkräfteorientierte Branche der Zukunft. Der Beruf ist sehr vielseitig und für Menschen wie mich ideal. Über Walter Klee bin ich zu NOVAMEDIATRAIN gekommen, weil er mich angesprochen hat und wir in Fragen der Kundenbetreuung und in anderen wichtigen Punkten auf einer Wellenlänge miteinander liegen. Wir sind beide Praktiker, kennen uns gut aus und sprechen die Sprache der Absolventen genauso wie die der Unternehmer.
Welche Vorteile sehen Sie als Fachtrainer darin, zu jeder Tag- oder Nachtzeit online zuhause zu lernen – also orts- und zeitunabhängig? Wie sieht es mit Praxis und Theorie im reinen Online-Training aus? Bleibt das Praxiswissen dabei nicht auf der Strecke?
Jäntges: Die eigene Flexibilität wird in der heutigen Zeit immer mehr zu einem entscheidenden Kriterium. Dann ist es doch klasse und von Vorteil, wenn ich selbst entscheiden kann, wann und wo ich an meiner beruflichen Weiterbildung arbeiten darf. So wird eine Zugfahrt mal eben zur Lernzeit umfunktioniert und das schlechte Wetter daheim bietet mir dann die Möglichkeit, ungestört und in gewohnter Umgebung zu lernen oder ich kann mich zum Beispiel in einer neuen Firma auch dann weiterbilden, wenn gerade einmal kein Kollege für Rückfragen verfügbar ist.
Das Praxiswissen bleibt nicht auf der Strecke, weil unser Online-Training einen sehr ausgeprägten und starken Praxisbezug hat, den wir mit unseren praktischen Kenntnissen noch verstärken. Dabei helfen unsere Webseminare genauso wie die Einsendeaufgaben. Wir wissen als Fachtrainer genau, worauf es im Detail ankommt – unter anderem weil wir auch das handwerkliche Rüstzeug dafür mitbringen und pragmatisch denken.
Das hört sich plausibel an. Haben Sie als Fachtrainer noch Tipps und Empfehlungen für unsere Absolvent:innen? Was können Absolvent:innen tun, um erfolgreich durch das Fernstudium zu kommen? Was tun Sie als Trainer bzw. Fachtrainer, wenn eine Ausbildung mal ins Stocken kommt?
Jäntges: Es mag banal klingen, aber meine wichtigste Empfehlung ist tatsächlich, Fragen zu stellen, wenn Fragen auftauchen. Nur wer fragt, erhält Antworten. Das gilt auch später in der Praxis – beispielsweise bei einer erfolgsorientierten Bedarfsermittlung. Wer fragt, der führt. Wenn wir als Fachtrainer merken, dass ein Teilnehmer bei der Ausbildung nicht so richtig vorwärts kommt, fragen wir auch von Fachtrainerseite gerne mal nach und leisten Unterstützung.
Wie sehen Sie die Jobchancen? Welche Zukunftsperspektiven sahen bzw. sehen Sie für Absolventen nach Abschluss Ihrer Ausbildung zum Küchenfachverkäufer oder zur Küchenfachverkäuferin?
Jäntges: Ich habe mir diesen Beruf unter anderem auch in Bezug auf meine beruflichen Perspektiven im Alter ausgesucht. Die Möglichkeiten sind mannigfaltig. Küchenfachverkäufer und Küchenfachverkäuferinnen sind gefragter denn je. Ein motivierter und gut ausgebildeter Küchenfachverkäufer braucht sich kaum Sorgen zu machen, arbeitslos zu werden bzw. lange ohne Beschäftigung zu bleiben. Die Ausbildung bietet immer auch noch die Möglichkeit in branchenverwandte Berufszweige auszuweichen – hier gibt es besonders im Küchenbereich den qualifizierten Sachbearbeiter oder die Sachbearbeiterin im Backoffice als einen Tätigkeitsbereich mit zunehmender Bedeutung. Abhängig von der Organisation eines Unternehmens werden die Aufgaben heute oft aufgeteilt und stärker spezialisiert.
Was muss ein Absolvent aus Ihrer Sicht mitbringen, um im Job als Küchenfachberater und Küchenplaner später erfolgreich zu sein? Was haben Sie bisher an Erfahrungen mit Neu- und Quereinsteigern gesammelt? Macht die Ausbildung für solche Menschen aus Ihrer Sicht Sinn?
Jäntges: Neu- und Quereinsteiger sind in der Regel besonders motiviert und interessiert. Wer Spaß im Umgang mit Menschen hat und bereit und offen dafür ist, sich in einer ständig sich weiterentwickelnden Branche mit offenen Ohren und großem Herz zu bewegen, der ist hier genau richtig. Wer wie meine Person handwerkliche Kenntnisse mitbringt und im Vorfeld bereits mit Entwürfen oder Planungen zu tun hatte, ist natürlich ein wenig im Vorteil. Ich komme ursprünglich auch aus einem anderen Bereich und bin wohl selbst das beste Beispiel dafür.
Wie alt muss jemand denn idealerweise sein, um die Ausbildung zu absolvieren? Spielt das Alter überhaupt eine Rolle – oder worauf kommt es an? Sind Sie mit den Absolventen eher beim „Du“, wie in Online-Trainings heute üblich oder eher noch beim „Sie“.
Jäntges: Das sind für mich zwei unterschiedliche Fragen: Das Alter ist bei unserer Aus-oder Weiterbildung völlig zweitrangig. Meinen ältesten Kollegen haben wir mit knapp 80 Jahren (auf sanften Druck der Geschäftsleitung) in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Das „Sie“ hat sich in meinem persönlichen Umgang mit den Kursteilnehmern bislang bewährt, da mir aus Datenschutz-Gründen Alter und persönliche Daten nicht zugänglich sind und ich somit aus Höflichkeit als der dann möglicherweise Ältere das „Du“ anbieten müsste. Dies hätte dann bei der Vielzahl der Kursteilnehmer einen unüberschaubaren Mix aus „Du“ und „Sie“ zur Folge. In der täglichen Praxis bleiben wir dann, wie in der Möbelbranche oft noch üblich, beim „Sie“.
Verstanden – klingt logisch. Was können Sie Absolvent:innen zum Abschluss noch mitgeben?
Jäntges: Nun, wichtig ist mir, dass die Absolvent:innen die Freude und die Neugierde an Ihrem neuentdeckten Berufsumfeld bewahren. Der Umgang mit Menschen gestaltet sich jeden Tag anders.
Hier passiert vieles neben dem Erlernten sprichwörtlich aus „dem Bauch heraus“ und intuitiv. Aber auch dies entwickelt sich mit zunehmender Praxis. Sich da auch nach der Ausbildung über sich und seine Wirkung im Verkauf und bei der Planung mit dem Kunden Gedanken zu machen und persönlich zu reflektieren – das halte ich in diesem – aus meiner Sicht sehr schönen Beruf – für ausgesprochen wirkungsvoll.
Herzlichen Dank an unseren Gesprächspartner Dieter Jäntges von NOVAMEDIATRAIN, den wir als Kollegen und als Fachtrainer in unserem Team sehr schätzen. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und unseren gemeinsamen Erfolg.
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